Mittlerweile ist es uns
gelungen, sowohl die sekundären als auch die primären Messergebnisse unserer
Sonde auszuwerten. Um einen kleinen Einblick in unsere Arbeit zu gewährleisten,
möchten wir euch im Folgenden einen Teil der Auswertung zur Verfügung stellen.
Auswertung der sekundären Mission:
Ausgehend
von einer Bodentemperatur von ca. 12°C sinkt die Temperatur (im Diagramm lila
gezeichnet) bis zum Ende der Troposphäre in 18 km annähernd linear. In einer
Höhe von 11-12,5 km, in der sogenannten Tropopause (zwischen Troposphäre und
Stratosphäre), herrscht eine Temperatur von mindestens -40°C. Wie für die
unteren Schichten der Stratosphäre charakteristisch, steigt ab einer Höhe von
ca. 12,5 km die Außentemperatur ungefähr linear an bis in der von uns
erreichten maximalen Höhe von 32 km beinahe eine Temperatur von 0°C gemessen
wurde. Laut Vergleichsaufzeichnungen des Forschungszentrums Jülich ist ein
solcher Temperaturgraph typisch für die troposphärischen Atmosphärenschichten,
weshalb diese ermittelten Daten als verlässlich angesehen werden können und dem
Temperatursensor in der Troposphäreeine fast uneingeschränkte Funktion
zugeschrieben werden kann. Jedoch sind Temperaturwerte bis hin zu 0 Grad in der
Stratosphäre nicht sinnvoll. Bereits in der Tropopause weicht der Sensor fast
10 Grad von der zu erwartenden Temperatur ab. Als mögliche Erklärung könnte man
annehmen, dass die Sensoroberfläche durch Sonnenstrahlung erwärmt worden ist
und so die fast 30-40 Grad zu hohen Temperaturwerte zustande kommen. Da unser
Graph parallel zu etwaigen Vergleichsgraphen verschoben ist, ist aber
naheliegender, dass ein Fehler beim Sensor die Ursache ist: So addiert er nach
dem Erreichen seines Minimums von -40°, Temperaturänderungen nach oben auf
seinen Minimalwert. Man kann davon ausgehen, dass die Temperatur mit
abnehmendem Druck sich immer weiter von der Originaltemperatur entfernt. Aus
Vergleichsaufzeichnungen der Wetterstation Hohenpeißenberg geht hervor, dass in
der Tropopause eine durchschnittliche Temperatur von -60 Grad Celsius herrscht.
Betrachtet man
den Ozongraphen (in schwarz) erfüllt auch dieser die typischen Charakteristika.
Um die Prozesse in der gesamten Troposphäre, im Besonderen in Bodennähe,
eingehender betrachten zu können, zeigt das folgende Diagramm die ozonale
Mischungsrate in ppbv aufgetragen zur Höhe:
Der
Partialdruck des Ozons in den ersten 4 km, also in direkter Bodennähe, wird
maßgeblich durch Abgase beeinflusst. Die niedrigen Ozonwerte in 500 m lassen
sich nur so erklären, dass das vorhandene Gleichgewicht des Ozon Auf- und
Abbaus massiv gestört ist; also mehr Ozon durch NO abgebaut werden muss. Es
haben massive Stickstoffreaktionen stattgefunden.
Die Ausprägung
eines lokalen Ozonmaximums in 5-6 km Höhe ist auf Vertikalbewegungen der
Atmosphäre zurückzuführen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die
Ausprägung des Ozonmaximums durch eine Tropopausenfaltung entstanden ist und
die Luftmassen durch ein Hochdruckgebiet zum Absinken gebracht worden sind.
In der
gesamten Troposphäre kann eine stetige Zunahme der Ozonkonzentration mit der
Höhe beobachtet werden. Dies kann auf vertikale Prozesse zurückgeführt werden.
Zum einen gelangt Stratosphärisches Ozon in die Troposphäre und zum anderen
steigen warme Luftmassen bis zur Troposphäre auf, wo sie deutlich langsamer bis
überhaupt nicht weiter aufsteigen. Dies ist nur durch Tropopausenfaltungen
möglich. Zusammengefasst tragen diese beiden Effekte zu einer Erhöhung der
Ozonkonzentration bei, je näher man der Stratosphäre kommt.
In der
Stratosphäre sind annähernd 90% des Ozons zu finden; 75% davon bereits in den
ersten 15-30 km. Grund hierfür ist die Ausprägung des Ozonmaximums in der
sogenannten Ozonschicht in derselben Höhe, welche gut am Graphen erkennbar ist.
Eine Besonderheit gegenüber anderen Spurengase der Atmosphäre ist, dass die an
einem Ort gemessenen Ozonwerte nicht allein durch lokale Entstehungsprozesse
erklärbar sind. Oftmals sind die gemessenen Ozonwerte nur die Spitzenwerte der Ozonbelastung, da die
Luftmassen während des Entstehungsprozesses transportiert werden.
Neben
horizontalen Transportprozessen in der Atmosphäre treten aber auch vertikale
Prozesse auf. Dieser Vorgang lässt sich gut an den beiden lokalen Ozonminima in
12 und 17 km Höhe festmachen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es
uns gelungen ist, repräsentative Ozonwerte für den Großraum Köln festzustellen.
Zwar sind diese Werte abhängig von der Tages- und der Jahreszeit, doch trotzdem
lassen sich wichtige für einen Ballungsraum charakteristische Werte ablesen.
Diese sind zum einen die hohen Ozonwerte in Bodennähe, sowie die ungefähre Höhe
der stratosphärischen Ozonschicht und die Höhe der Tropopause.
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